Bäckerinnung Mannheim Stadt und Land
 

Hauptversammlung 2016 der Bäckerinnung Stadt und Land


Rückblick auf ein bewegendes Jahr

Das Berufseinsteigerseminar, die Präsenz auf dem Mannheimer Maimarkt mit vielen Aktionen, das Sommerfest, die Ausbildungsmesse Jobs for Future oder die Adventsfeier – die Bäckerinnung Mannheim Stadt und Land kann konnte bei ihrer Hauptversammlung in der Bildungsakademie Mannheim auf ein bewegendes Jahr 2015 zurückblicken. Für die anwesenden Mitglieder tat dies Geschäftsführerin Vera Wolf, nachdem Obermeister Norbert Magin die einleitenden Grußworte gesprochen hatte.
Sie erzählte von den zahlreichen Aktivitäten der Innung, die mit dazu passenden Bild-Impressionen noch einmal ins Gedächtnis gerufen wurden. Vera Wolf hob hervor, wie wichtig es sei, bei Veranstaltungen wie der „Jobs for Future“ in Mannheim oder beim Ausbildungstag in Hockenheim Präsenz zu zeigen. Bisher wäre das Interesse bei beiden Ständen der Innung sehr groß gewesen.
Vera Wolf warb dort zusammen mit Bäckermeister Georg Henn für die Ausbildungsberufe Bäcker/-in und Bäckereifachverkäufer/-in. Dass dringender Handlungsbedarf bei der Nachwuchsförderung besteht, darauf wies Elsbeth Ruiner, die Rektorin der Justus-von-Liebig-Schule hin.
An der gewerblichen Berufsschule habe man derzeit 71 Auszubildende im 3. Lehrjahr. Im 1. Lehrjahr seien es dagegen nur noch 30.

Diese Zahlen seien alarmierend, so Ruiner. Aber sie betonte auch das Potential der Flüchtlinge, die durch die einjährige Berufsfachschule eine gute Chance bekämen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Durch Spenden habe man eine Honorarkraft einstellen können, die den Flüchtlingen zehn Stunden Deutschunterricht in der Woche zusätzlich bieten kann. „Ich sehe das als Chance“, sagte Ruiner. Sie warb bei den Bäckern dafür, den Mut zu haben diesen Menschen eine Chance zu geben. „Nehmen sie jemanden und wir finden gemeinsam einen Weg.“ Denn, so Ruiner abschließend, man wolle sich nicht mit 7 Bäckern pro Jahr zufriedengeben. Geschäftsführerin Vera Wolf erläuterte den Jahresabschluss der Innung, des Förderkreises sowie vom Innungshaus, der von den Mitgliedern anschließend einstimmig genehmigt wurde.

Ebenfalls ohne Gegenstimme wurde der Wirtschaftsplan für 2016 verabschiedet. Die Kassenprüfer Wolfram Gothe und Michael Utz hatten in ihren Berichten keine Beanstandungen zu vermelden. Dementsprechend wurde auf ihren Vorschlag hin der Vorstand einstimmig entlastet. Die Kassenprüfer wurden in derselben Besetzung zur Wahl gestellt und von den Anwesenden in ihren Ämtern bestätigt. Vera Wolf warb bei den Bäckern ausdrücklich dafür, sich beim Mannheimer Maimarkt zu engagieren. „Wir wollen über unser Handwerk informieren, mit den Menschen ins Gespräch kommen“, begründete Wolf ihren Aufruf. Roland Schmitt, Regionalgeschäftsführer der ikk classic ging in seinem Vortrag unter anderem auf das Versorgungsstärkungsgesetz ein, das zum Ziel hat, auch in Zukunft eine gut erreichbare medizinische Versorgung auf hohem Niveau sicherzustellen.
Außerdem ging er auf die neuen Terminservicestellen ein, die Facharzttermine in zumutbaren Entfernungen binnen vier Wochen vermitteln. Bäckerei- und Konditormeister Thomas Backenstos war der Einladung der Bäckerinnung gefolgt, bei der Hauptversammlung einen Vortrag zum Thema „Ernährungstrends“ zu halten.

Bezugnehmend auf die große Konkurrenz der Supermärkte und Discounter zeigte sich Thomas Backenstos überzeugt davon, dass „wenn wir unsere Hausaufgaben machen, werden wir auch weiterhin unsere Daseins-Berechtigung haben“. Zu den Hausaufgaben gehören für Backenstos, die Herausforderung anzunehmen, dass es immer mehr Menschen gibt, die sich ganz bewusst ernähren. Dazu gehören Vegetarier, Veganer, Menschen, die auf Gluten oder Laktose verzichten oder nur Bio-Lebensmittel einkaufen.
Diese ehemaligen „Nischenkonsumenten“ hätten sich mittlerweile zum „Mainstreamkäufer“ entwickelt. Auch auf das Thema „Transparenz“ ging er ein. Man könne sich hier klar von den Discountern abgrenzen, deren Backwaren oft Dutzende Zutaten beinhalteten, die bei den Bäckern nur aus einigen wenigen bestehen. „Schreibt drauf, was drin ist“, so Backenstos‘ Appell an die Bäcker.

Die Zukunft sehe für ihn so aus, dass der Kunde sehen will, wer das Produkt produziert. Regionalität und Nachhaltigkeit spielen ebenfalls eine große Rolle. Das familiäre Milieu eines mittelständischen Unternehmens sieht er dabei klar im Vorteil. Und einen Rat hatte er zum Abschluss noch, womit sich der Kreis zum Apell von Vera Wolf in Bezug auf den anstehenden Maimarkt schloss: „Geht vor die Theke, mach euch draußen präsent.“

















 Bäcker- und Konditormeister Thomas Backenstos sprach über Ernährungstrends